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Wednesday, September 25, 2013

Gedanken zum Strohwitwedasein...

Gerade eben habe ich bei MamaMiez einen Post ( und die darunterstehenden Kommentare ) gelesen, was mich doch sehr nachdenklich stimmt.
MamaMiez schreibt darin, wie es ihr und ihren 3 Kindern geht, jetzt, da der Mann sich beruflich auf der anderen Seite der Erdhalbkugel befindet und sie ihn in dieser Zeit wohl auch nicht sehen werden, nicht zu Weihnachten, nicht zu Geburtstagen der Kinder, nicht in Notfallsituationen.
Es geht ihr nicht gut, was ich absolut verstehen kann. Und den Kindern auch nicht.

Der Liebste muss auch in regelmäßigen Abständen auf Reisen, aber meist nur für einige Tage. Und jedes Mal fühle ich mich, als hätte mir jemand den Arm abgehackt. Das war schon so, als wir die Motte noch nicht hatten.
Aber jetzt - jeden Abend und Morgen erklären, dass der Papa heute in einem anderen Land/Stadt arbeitet und wie oft noch schlafen bis er wieder da ist, das ist schon eine andere Dimension des Vermissens.

Aber: Weder mein Mann noch ich würden jemals eine so lange Abwesenheit von der Familie akzeptieren - kein Job der Welt wäre uns das wert!
Sollte jemals ein Auslandsaufenthalt in unserer Familie spruchreif werden, wäre die Entscheidung einfach: Alle oder keiner!

Als für uns vor ca. 4 Jahren klar wurde, dass es - zumindest für einen von uns - beruflich nur jenseits der Grenze weitergehen würde, war schnell klar: Eine Wochenendehe wollen wir nicht.
Und ich habe mir damals wirklich ein Bein ausgerissen um da zu sein, wo ich nun bin.

Ich denke, für Kinder ist es einfacher, eine neue Umgebung kennen zu lernen, als einen Elternteil, den man schon vor der Geburt hören durfte und der eine der beiden wichtigsten Bezugspersonen ist, so lange Zeit zu missen.
Und weiterhin denke ich , dass Auslandsaufenthalte für Kinder auch interessant und gut sein können, also warum nicht ?
Wir haben allerdings das Glück, einen Arbeitgeber zu haben, der in solchen Fällen das re-settling für alle Familienmitglieder gut unterstützt.
Haben wahrscheinlich nicht alle....und natürlich ist das auch abhängig davon, wohin es gehen soll.

Was mich aber eigentlich beim Lesen des Posts bewegt hat, sind die Kommentare. Es gibt eine, wirklich nur eine, die ihre Meinung kritisch äussert und nicht - wie alle anderen - nur virtuelle Kekse und Umarmungen austauscht. Und ehrlich gesagt, ich hätte nahezu wortwörtlich das Gleiche geschrieben, das habe ich dann aber mal lieber gelassen....
Unabhängig von ihrern kritischen Äußerungen wünscht sie der Familie für die kommende Zeit Kraft und alles Gute - aber das wurde anscheinend überhört.
Stattdessen ergießen sich nun "don't feed the trolls" Kommentare - manch einer spricht schon von schlechtem Karma und auch die Posterin selbst reagiert - obwohl sie doch so hinter der Entscheidung steht - sehr aufgebracht.

Schade. Jemand traut sich, seine Meinung zu sagen und wird niedergemacht. Leider immer wieder ein Phänomen des www. Aber gerade bei private Blogs hinterlässt das einen bitteren Beigeschmack.
Ich habe nicht so viele klicks und Kommentare in meinem blog, aber sollte einmal eine konträre, sachliche Diskussion entstehen, wo auch Kommentare bei sind, die meine Meinung und Entscheidungen kritisch betrachten, hoffe ich, dass ich das auch sachlich handhaben kann.

Nachdenkliche Grüße,

1 comment:

Gabis Naehstube said...

Liebe Katrin,

Du sprichst mir aus der Seele. Ehrliche Auseinandersetzungen mit einem Thema müssen möglich sein.
Zu dem angesprochenen Thema der Familie auf Entfernung kann ich nichts sagen, da wir zum Glück noch nie vor dieser Entscheidung gestanden haben. Ich weiß nicht, wie ich mich entscheiden würde. Das hängt sicher auch von den Randbedingungen ab.

Liebe Grüße
Gabi